Geschichte des Kaffee im Überblick

Kaffeebar

Wo, wann und wie Kaffee vom Menschen als erstes konsumiert wurde, ist schriftlich nicht erfasst. Erst zum 9ten Jahrhundert erhalten wir schriftliche Berichte über Kaffee. Da die Pflanze ihren Ursprung in Äthiopien hat, kann man davon ausgehen, dass der Konsum auch in dieser Gegend begonnen hat. Um das 11 Jahrhundert verbreitete sich Kaffee in Arabien aufgrund seiner anregenden Wirkung. Wegen des religiösen Verbotes von Wein war Kaffee ein willkommener Ersatz, der einen gewissen „Rausch“ bot. Das Wort Kaffee findet vermutlich seinen Ursprung in dem arabischen „Qahwah“, und lässt sich grob in „Anregend“ übersetzen.

Man geht davon aus, dass Kaffee über Mekka, Medina und Kairo seinen Einzug in das Osmanische Reich und vor die Türen Europas fand. Zu dieser Zeit war der Jemen das „erste“ professionelle Anbaugebiet für das aromatische Getränk. Um ein Monopol auf den Anbau zu erhalten, übergoss man die Kaffeesamen mit heißem Wasser, nun konnten diese nicht mehr keimen.

Im 17ten Jahrhundert kommt Kaffee nach Europa. Erste Kaffeehäuser eröffneten in Italien, Großbritannien, Frankreich, Österreich und später in Deutschland. Das exotische Getränk ist zu dieser Zeit jedoch absolutes Luxusgut und ist fast ausschließlich der reichen Oberschicht vorbehalten.

Zur gleichen Zeit (innerhalb des 17 Jh) schafften es die Holländer als erstes, das Monopol auf den Kaffeeanbau zu brechen. Sie brachten Keimfähige Pflanzen in ihre neuen Kolonien (Java) in Südostasien und Zentralamerika. Denn das Klima dort hatte ideale Voraussetzungen für Kaffeeanbau. Schnell folgten auch die anderen Kolonialmächte dem Beispiel der Holländer und bauten Kaffee auf ihren Plantagen an (unter anderem Brasilien und Kolumbien). Nun ein Weltwirtschafts Gut, wird Kaffee auf Sklavenplantagen als lukratives Erzeugnis angebaut und ist auch mit diesem dunklen Kapitel der Weltgeschichte eng verbunden.

So lukrativ ist der Handel, dass in Ländern wie Deutschland der importierte Kaffee teilweise nicht zum privaten Verkauf freigegeben wurde. Sogar das Rösten durfte nur in staatlichen Röstereien geschehen. “Kaffeeschnüffler” sollten den kriminellen Machenschaften geheimer Privatröstereien auf den Grund gehen. Später wurden solche Gesetze jedoch fallen gelassen, zu aufwändig war eine konsequente Durchsetzung.

Mit der Industrialisierung wird Kaffee für das ganze Volk zugänglich. Anfang des 20ten Jahrhunderts konsumierte die Arbeiterklasse das belebende Getränk, um die damals üblichen 16 Stunden Schichten zu überstehen. Jedoch nicht in Kaffeehäusern, sondern mit Brot zu einer warmen Suppe gekocht. Die Suppe war nahrhaft und wärmte besonders in kalten Jahreszeiten auf. Nach dem zweiten Weltkrieg hieß Kaffee trinken, sich wieder etwas leisten zu können. „Kaffee und Kuchen“ zur Mittagszeit oder beim Sonntagsausflug.

Frau in Ehtiopien gießt Kaffee aufNach dem Einzug der automatischen Kaffeemaschinen in allen möglichen Varianten, geht heute der Trend wieder dazu, Kaffee per Hand aufzugießen. Darüber hinaus möchte man wissen, wo der Kaffee genau herkommt. Mit dem Versprechen, dass der Kaffee von den Plantagen möglichst direkt beim Kunden landet, und auch die Bauern/Erzeuger gut daran verdienen, ist man bereit mehr zu zahlen. Dieser Trend geht einher mit kleinen Privatröstereien (meist altmodisch hergerichtet), in denen man schonend frisch gerösteten Kaffee genießt.

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